Weniger Stress im Beruf

Mit Stoizismus weniger Stress im Beruf

5 stoische Weisheiten für einen besseren Umgang mit Kunden, Kollegen und Co.

  • Wie du es schaffst, ruhig zu bleiben, wenn Du Stress im Beruf hast.
  • Wie Du mit schwierigen Situationen im Job besser umgehen kannst.
  • Wie Du für Dich eine gelassene Einstellung entwickelst, egal was passiert.

👉 In nur 7 Minuten Lesezeit verrate ich Dir 5 antike Strategien, die Dir sofort helfen, mehr Gelassenheit und weniger Stress im Beruf zu bekommen.

Los geht’s.

Hast Du es beruflich mit Menschen zu tun?

Ja?

Dann kennst Du das bestimmt: Menschen machen eine Vielzahl von Problemen – zumal auf der Arbeit.

Das wussten auch schon die Stoiker vor über 2000 Jahren und haben uns Weisheiten an die Hand gegeben, um mit Menschen im Allgemeinen umzugehen, die Dir auch heute im Berufsleben helfen.

Welche Weisheiten das sind, dazu komme ich gleich.

16 % haben bereits innerlich gekündigt

Schauen wir zuerst einmal in diese zwischenmenschliche Arena, die wir Arbeitsplatz nennen.

Ob Mitarbeiter, Chefs, Gäste, Kunden oder Kollegen: Was Menschen Menschen antun können, ist enorm. Eine Umfrage neulich hat ergeben, dass 16% bereits innerlich gekündigt hätten, Tendenz steigend.

Am häufigsten klagen die Mitarbeiter über die Führung durch ihre Chefs. Und die Chefs klagen am meisten über ihre Mitarbeiter.

Alle menschlichen Probleme sind zwischenmenschliche Beziehungsprobleme, wie Alfred Adler sagt.

Gäbe es keine Menschen, gäbe es keine Probleme.

Am Arbeitsplatz tritt das besonders deutlich zutage.

Egal ob Chef, Kunde oder Kollege – es gibt unzählige Gründe übereinander zu meckern und zu mosern.

Kostprobe gefällig? ⬇️

Hier kommen 32 Klagen und Beschwerden übereinander aus dem beruflichen Alltag, die Du bestimmt schon einmal gedacht, gesagt oder gehört hast.

Los geht’s:

  1. Sie tun nicht das, was sie sollen.
  2. Sie schreiben Dir Dinge vor, die Du nicht für sinnvoll erachtest.
  3. Sie reagieren nicht.
  4. Sie reagieren zu spät.
  5. Sie reagieren nicht so, wie gewünscht.
  6. Sie machen Lärm.
  7. Sie kaufen nicht das, was sie kaufen sollten.
  8. Sie knausern mit ihrem Geld.
  9. Sie haben Ansprüche.
  10. Sie haben große Ansprüche.
  11. Sie haben große Ansprüche, die unrealistisch sind.
  12. Sie wollen die Dinge schnell.
  13. Sie wollen die Dinge schnell von Dir.
  14. Sie wollen die großen unrealistischen Dinge sehr schnell von Dir – und das am besten noch mit einem Lächeln von Dir geschenkt.
  15. Sie sind fies.
  16. Sie sind fies zu anderen.
  17. Sie sind fies zu Dir.
  18. Sie denken an sich.
  19. Sie denken zu wenig.
  20. Sie denken zu wenig mit.
  21. Sie denken gar nicht.
  22. Sie sagen nicht das, was sie meinen.
  23. Sie meinen nicht das, was sie sagen.
  24. Sie sagen nichts und meinen nichts.
  25. Sie sagen alles und machen alles.
  26. Sie sagen nichts und machen alles.
  27. Sie sagen nichts und machen nichts
  28. Sie geben uns Aufgaben.
  29. Sie geben uns keine Aufgaben.
  30. Sie geben uns die falschen Aufgaben.
  31. Sie geben uns die falschen Aufgaben zur falschen Zeit.
  32. Sie geben und die falschen Aufgaben zur richtigen Zeit.

Ich weiß, eine genauso lange Liste mit viel angenehmeren Eigenschaften ließe sich formulieren, aber darum geht es dann ein andermal, nicht hier.

Klagen wie diese können sich regelrecht in Dich hineinfressen. Sie können Gedanken-Spiral in Gang setzen. Sie können Dir Deinen Berufsalltag ruinieren, wenn Du nicht rechtzeitig gegensteuerst.

Dieses Gegensteuern ist unglaublich wichtig, um Stress zu vermeiden.

Wir verbringen viel Zeit auf der Arbeit und mit den Kollegen.

Work-Life-Balance hin oder her:

Work ist Life und Life ist Work.

Jedenfalls für die allermeisten von uns, die einem stinknormalen Job nachgehen. Unsere Arbeit und unser Leben sind tief miteinander verbunden.

Wer insgesamt gelassener werden will, muss auch auf der Arbeit Gelassenheit finden. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben.

Hier habe ich vier stoische Strategien, die Du auf Dich und Deine Arbeitssituationen übertragen kannst.

1. Schaue auf das, was Du wirklich beeinflussen kannst

Epiktet sagt:

„Manche Dinge auf der Welt stehen in unserer Macht, während andere das nicht tun.“

Auch für den Beruf gilt: Das allermeiste steht nicht in unserer Macht.

Die Launen von Vorgesetzten, die schlechten Eigenschaften des Kollegen, die Beschwerden Deiner Kunden – Du hast keinen Einfluss darauf. Sie können morgen wieder verschwunden sein oder weiter zunehmen. Nimm nicht an, dass Du das steuern könntest.

Konzentriere Dich ausschließlich auf die Dinge, die Du selbst in der Hand hast: Deine Arbeit bestmöglich zu erledigen, freundlich zu sein.

Aber eben auch: Deine innere Ruhe zu schützen und wenn nötig zu verteidigen.  

2. Ändere Deine Perspektive

Epiktet sagt:

„Nicht die Dinge beunruhigen die Menschen, sondern ihre Meinungen über die Dinge.“

Sicherlich kennst du das auch: Wir machen aus einer Mücke einen Elefanten.

Wir selbst. In unserem Kopf.

Wir halten Gesagtes für bedeutend. Wir interpretieren und malen uns aus, was alles passieren könnte, müsste oder sollte.

Wie hat er das gemeint? Was hat das von ihr zu bedeuten? Wie muss ich das verstehen? Usw. usf.

Wir bewerten. Und auf Grundlage dieser Bewertung reagieren wir. Das kann uns in Teufelsküche bringen, weil unsere Wahrnehmung beschränkt ist.

Marcus Aurelius sagt:

„Alles was wir hören ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“

Statt auf Meinungen zu reagieren ist es viel besser, auf das Verhalten anderer zu achten – nicht auf das, was sie sagen.

Zum Beispiel:

Ein Kollege sagt, er würde sich über Deine Beförderung freuen, aber seine Augen lächeln nicht mit?

Ein Zeichen.

Ein Kunde sagt, er sei zufrieden, habe aber kein Interesse an weiteren Aufträgen?

Dann ist es das, was zu bewerten ist.

Der Chef redet von Transparenz und Mitsprache trifft aber seine Entscheidungen regelmäßig über die Köpfe der Belegschaft hinweg?

Klarer Fall oder?

Achte mal auf solche Dinge: Wenn Handeln und Reden auseinanderklaffen, beurteile immer das Handeln.

So kannst Du Dich bestmöglich vor Blendern und Aufschneidern schützen.

Wie Du mit den Meinungen andere unbeirrt umgehen kannst, habe ich hier aufgeschrieben.

3. Mache Dich gefasst

Die Natur des Menschen kannst Du nicht ändern.

Du kannst Dich aber bestmöglich vorbereiten.

Marcus Aurelius sagt:

„Frühmorgens sage zu dir: Ich werde mit einem kleinlichen, undankbaren, unverschämten, falschen, neidischen, egoistischen Kerl zusammentreffen. Alle diese Eigenschaften haben die Menschen, weil sie nicht wissen, was gut und böse ist.“

Sich nicht überraschen zu lassen. Sich vorzubereiten. Gedanklich auch für schlechte Entwicklungen und Begegnungen zu planen, ist ein Weg zu mehr innerer Ruhe im Beruf.

Frag Dich, was im schlimmsten Fall passieren könnte?

Es werden keine Kunden kommen.

Dir werden bei Deiner Präsentation nicht die richtigen Worte einfallen.

Deine Bewerbung für die tolle Stelle, die Du unbedingt haben möchtest, wird abgelehnt.

Wäre das alles wirklich so schlimm?

Kommen keinen Kunden, finde heraus warum und mache es beim nächsten Mal anders.

Wenn Du wirklich bei der Präsentation ins Stocken kommen wirst, wirst Du Dir ein Rhetorik-Training buchen oder ein paar Youtube-Videos darüber, wie man bessere Vorträge hält.

Wird die Bewerbung abgelehnt, schreib eine neue für eine andere Stelle.

Das Prinzip dahinter: Für jedes negative Szenario (in Deinem Kopf) hast Du bereits einen Plan, wie Du reagieren wirst.

Das gibt Sicherheit und spendet Ruhe.

Und oft wissen wir erst viel später, aus welchem vermeintlich schlechten Ereignis sich neue Chancen und Möglichkeiten entwickeln, die sich andernfalls vielleicht gar nicht erst entwickelt hätten.

4. Sei vorbildlich

Wenn sich aber Dein eigenes Handeln und Verhalten von dem unterscheidet, was Du sagst, was Du Dir wünscht, dann kannst Du es gleich vergessen.

Marcus Aurelius sagt:

„Sei tolerant mit anderen, aber strikt mit Dir selbst.“

Das Gute daran: Du kannst es zu 100% selbst kontrollieren, wie Du Dich auf der Arbeit anderen gegenüber verhältst.

Allerdings: Es ist natürlich nicht so einfach.

Niemand lebt voll und ganz so, wie er sagt, dass er es sich wünscht. Aber schon alleine die Tatsache, dass Du danach strebst, hebt Dich von vielen ab, die solche Fragen gar nicht erst reflektieren.

Insofern sollten wir uns nicht davon abschrecken lassen. Perfektion gibt es nicht.

Zwei ganz pragmatische Tipps der Stoiker:

Seneca sagt zum einen:

„Gehe so mit den Niederen um, wie Du wünschtest, dass der Höhere mit Dir umgeht.“

Achte also darauf, wie Du mit Angestellten, Kollegen und Kunden umgehst, auch und insbesondere dann, wenn es mal hektisch ist.

Und zum anderen sage Seneca: „Jeder, der einen anderen schlechter macht, wird es dadurch selbst.“

Wenn Du Dich von allen Lästereien fernhältst, hast Du bereits einen großen Schritt gemacht.

5. Starte klein, aber starte jetzt

Wir können uns dazu entscheiden, weniger Stress im Beruf zu haben. Allerdings hapert es oft an der Umsetzung. Wir zögern anstatt anzufangen.

Marcus Aurelius sagt:

„Du könntest heute gut sein. Stattdessen verschiebst Du das auf morgen.“

Wir halten uns selbst zurück und verschieben es anzufangen, unseren eigenen Beitrag zu leisten. Schnell ist man dann mit Ausreden zur Hand.

Gerade die Gestressten sagen dann gerne, dass sie viel zu gestresst wären, um sich mit ihrem Problem des Gestresst-sein zu beschäftigen.

So belügt man aber nur sich selbst.

Marcus Aurelius sagt:

„Große Taten sind das Ergebnis vieler kleiner Handlungen, die beharrlich und mit Entschlossenheit ausgeführt werden.“

Starte klein, starte irgendwo, aber vor allem starte jetzt.

Die Ergebnisse werden ganz automatisch folgen.

Bild von Ryan McGuire auf Pixabay

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